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Vergangenes

2024

Ausstellung in der Laborschule Dresden

 

Nach längerer Pause war die Wanderausstellung „Wie konnte es so weit kommen?“ wieder in einer Schule zu besichtigen. Im Geschichtsunterricht der Klassenstufe 9 der Laborschule Dresden begleitete sie vom 6.3. - 19.4.24 das Thema „Nationalsozialismus“.

 

Der Aufbau der Ausstellung im „Freien Lernbereich“ der Klassenstufen 7 – 9 erlaubte den Schülern einen individuellen Zugang außerhalb der Unterrichtszeiten. Einige Schüler hörten Tonaufnahmen der Zeitzeugen aus vergangenen Projekten. Es entstanden zahlreiche spontane Gespräche und Diskussionen sowie Rückschlüsse auf im Unterricht erworbenes geschichtliches Wissen.

 

Die Ausstellung war auch am Tag der offenen Tür (9.3.24) zu sehen und wurde von mehreren Hundert interessierten Besuchern wahrgenommen.

 

Obwohl am diesjährigen Projekt aufgrund ihres hohen Alters keine Zeitzeugen des Nationalsozialismus beteiligt werden konnten, hat sich gezeigt dass die Ausstellung den Unterricht und die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit Werten, wie Freiheit, Demokratie und Menschenrechten in Gang bringt und bereichert.

 

Unser Dank gilt den Pädagogen der Stufe III der Laborschule Dresden, mit denen wir in den kommenden Jahren weiter zusammen arbeiten werden!

2022

DOKUMENTARFILM BILDUNGSFAHRT HERBST 2021

 

Soeben hat Uwe Meergans den Dokumentarfilm der Bildungsfahrt im Herbst ´21 fertig gestellt.

Schaut doch mal rein:

ERINNERN, UM NICHT ZU WIEDERHOLEN!


Heute in Dresden lebende Menschen wollen mehr erfahren zum NS-Mordprogramm und machten sich vergangenes Jahr auf den Weg zu den Tatorten der Planung der „Vernichtung unwerten Lebens“. Dabei besuchten sie auch die Gedenkstätte in der Berliner Tiergartenstr. 4. Von dort aus wurden unter dem scheinbar neutralen Titel „T4“ die Euthanasiemorde an behinderten und psychisch kranken Menschen
reichsweit organisiert. Wir wollen die systematische Verfolgung von Menschen aus dem Vergessen holen. Es gilt, Ver-Schweigen
zu überwinden. Indem wir Mustern von Vertreibung, Verfolgung und Verbrechen nachspüren, entdecken wir Verbindendes, um künftig besser gewappnet zu sein. Unter dem Motto „Dialogräume. Erinnerung bewahren und Vielfalt leben!“ planen wir 2022 weitere Veranstaltungen.


Wir starten am Mittwoch, dem 16.02.2022 um 18 Uhr
mit einem hybrid organisierten Gesprächsabend
mit dem Film "Nebel im August"
https://de.wikipedia.org/wiki/Nebel_im_August

 

Orte der Veranstaltung:
Filmgalerie Phase IV (Phase IV e.V.), Königsbrücker Straße 54, 01099 Dresden
(es gilt 2G+ sowie das Erfassen der Teilnehmerdaten zur evtl. Kontaktnachverfolgung)


Bürgertreff „Grunaer Aue“, Winterbergstr. 31c, 01277 Dresden
(es gilt 2G+ sowie das Erfassen der Teilnehmerdaten zur evtl. Kontaktnachverfolgung)
via zoom: Zugangsdaten nach vorheriger Anmeldung (siehe unten)


Durch die begrenzte Platzkapazität ist eine vorherige Anmeldung auch an beiden Veranstaltungsorten
über die Filmgalerie bzw. Sigus e.V. unbedingt erforderlich.
Wir freuen uns auf Euch!


Wir, das sind:
Filmgalerie Phase IV e.V.; Königsbrücker Straße 54, 01099 Dresden; Tel. 0351 - 65 67 641
Mail: info@filmgalerie-phaseiv.de;
Nachbarschaftsinitiative "NEUSTAD(t)RAUM“; Handy: 0152 3350
Mail: annettheinich@live.de
Sigus e.V.; Schrammsteinstraße 8, 01309 Dresden Tel. 0351 - 263 21 38 *
Mail: sigus-dd@t-online.de *

EMPOWERN IM DIALOG

Unsere Erlebnisse der letzten anderthalb Jahre in Pirna, Dresden und Berlin sowie die sich daraus für 2022 ergebenden Aufgaben sollen schließlich in ein Gemeinschaftsprojekt zusammenfließen, das uns kontinuierlich miteinander in Beziehung hält und sich nicht gegen andere abkapselt – also: SICH BEGEGNEN, sich WAHRNEHMEN - Austauschräume und -anlässe stiften, für und mit Menschen mit Behinderungen (=besondere Begabungen) und ihre Umwelt, voneinander lernen.

Praktiziert kann das werden über einen durch die Stadt wandernden Film-Dialog-Club der Besonders Begabten (mit Phase 4, Mallokal, ABZ, Stadtteil- und Nachbarschaftshäusern wie dem Grunaer Bürgertreff etc.), wo wir Filme zu uns bewegenden Themen wie etwa „Nebel im August“, gemeinsam aufnehmen und geeignete Kommunikationsformate schaffen.

 

Ab 20. Januar 2022, dem 80. Erinnerungstag an die Wannseekonferenz 1942, wollen wir starten mit einem kontinuierlichem, von Vielfalt und Dezentralität lebenden Programm mit folgenden Angebotsfacetten:

  1. Filme, die bewegen wie der eindringliche Portraitfilm HIMMEL UND MEHR – DOROTHEA BUCK AUF DER SPUR von Alexandra Pohlmeier (www.himmelundmehr.de) im PK Ost und an anderen Aufführungsorten wie Phase IV oder Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein (alle angefragt).

  2. anlässlich des 13. Februar 1945: Der Himmel über Dresden 2022 – eine Erinnerungsstunde mit Fotos am 13. Februar 2022

  3. vor und nach dem 13. Februar: unter dem Arbeitstitel „Den Erinnerungen heute Form geben„ als Angebotsreihe im Mallokal, wo auch künstlerisch-kreative Ausdrucksformen etabliert werden können (angefragt).

  4. Eine gemeinsame Sprache finden. Menschen mit Behinderungen entdecken ihre besonderen Begabungen; als Ort dafür scheint u. a. das ABZ geeignet (angefragt).

  5. Menschen aus anderen Gesellschaften und Kulturen in ihren Begabungen und ihrer Vielfalt erleben: angestrebt wird eine Kooperation mit dem Ausländerrat/Integrationsbeirat.

 

In allen Veranstaltungen soll der Aufruf thematisiert werden

Erinnern, um nicht zu wiederholen!
ZEITZEUGENAUFRUF
„Menschen mit Behinderungen im Bombenkrieg und unterm Hakenkreuz“

Dabei soll Erinnerung mit aktuellen Beiträgen verknüpft und die Perspektive auf andere Kulturen erweitert werden.

Du, Du, Sie und ich sind gefragt.

2021, November

 

Am 6. November 2021 bestiegen wir einen Bus, um gemeinsam das Thema zu vertiefen: „Dresdner Menschen mit Behinderungen empowern - INKLUSIVE Geschichtsbewältigung. Auf dem Weg zu den Tatorten der Planung der „Vernichtung unwerten Lebens“ und des Massenmordes an jüdischen Menschen durch die NS-Diktatur“

Ziel der Fahrt waren die Gedenkstätten in der Tiergartenstr. 4 (T4), wo die Euthanasiemorde reichsweit auch über 1941 hinaus organisiert wurden, sowie die Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz. Und so erlebten an einem trüben Novembertag 16 Teilnehmende aus Dresden ereignisreiche und erhellende Stunden in beiden Gedenkstätten. Dazu trugen bei besonders unsere Berliner Gastgeber, indem sie fachliche Kenntnisse mit persönlicher Haltung verbanden. Neben erschütternden Einblicken in die verwaltungsmäßige Sicherung von Morden an behinderten und jüdischen Menschen macht das systematisch-rationale Handeln betroffen. In Gestalt der „Aktion Reinhardt“ wird zugleich erkennbar, wie die Vernichtung „unwerten Lebens“ personell reibungslos in den Vernichtungskrieg gegen jüdische Menschen überging. Die 16 Teilnehmenden waren fassungslos angesichts der scheinbaren „Normalität“ rassistisch motivierten Tuns. 

 

ÜBERLEBEN UND ERINNERN

Dabei dürfen wir nicht stehenbleiben. In Berlin wurde allen deutlich, wie wichtig es ist, die systematische Verfolgung von Menschen, die allein aus ihrem Anderssein herrührt, aus dem Vergessen zu holen. Und so geht es im Anschluss nun 1) um die Frage des (Über-)Lebens von Behinderten, ihren Angehörigen und Unterstützern in der NS-Zeit, was wir mit dem gemeinsamen Aufruf mit Behindertenbeirat und -beauftragter ins öffentliche Bewusstsein rücken möchten.

Damit Erinnerungen lebendig bleiben ist die WEITERGABE von Erlebtem und Dokumentiertem ALS ERBE AN JUGENDLICHE - etwa via QR-Codes oder elektronische Stolpersteine auf virtuellen Stadtplänen - zu sichern. Inzwischen mahnen „Stolpersteine“ vor Dresdner Häusern  auch an orte der Vertreibung und Tötung „unwerten Lebens“.

Wir plädieren zudem für eine Solidarisierungspraxis, derartige Erfahrungen mit Menschen aus anderen Kulturen zu teilen, zu kommunizieren und ihre Erlebnisse und Erfahrungen in unsere Wissensbestände einzubauen. Wir wollen Ver-Schweigen überwinden und ggfs. Erlittenes (vorzugsweise in einem geschützten Rahmen) ansprechen. Indem wir Mustern von Vertreibung, Verfolgung und Verbrechen nachspüren, entdecken wir Verbindendes, um künftig besser gewappnet zu sein. Unsere Nachkommen dürfen schlimme Erlebnisse wie mit der Euthanasie, dem Massenmord an jüdischen Menschen oder heutige Erfahrungen mit Vertreibung und Flucht nicht immer wieder neu machen. Das ist UNSER AUFTRAG!

VIELFALT LEBEN

Daraus erwächst die 2. Kommunikations- und Gestaltungsaufgabe, Vielfalt zu leben. Es muss selbstverständlich werden, das Dasein jedes behinderten Menschen als Andersbegabte in demokratischen Gesellschaften zu erkennen. Fokus ist eben nicht vordergründig eine bestimmte Einschränkung oder Handicap, sondern zuallererst die Rechte und Pflichten jedes Menschen als Akteur in lebendigen Demokratien. In diesen zusammenhang gehört auch das aktuelle Eingebundensein (Inklusion, Integration, Partizipation etc.) von Menschen mit Behinderungen in der Familie, in Netzwerken von Freundschaften, in den Kries von Gleichgesinnten und -betroffenen, im Arbeitsteam, in Religionsgemeinschaften, Kulturinitiativen, Sportvereinen etc., sowie in Nachbarschaft und Stadtgesellschaft. Gefährdungen des demokratischen Zusammenlebens ist am ehesten in ergebnisoffenen Diskursen zu begegnen.

Außerdem ist Gewaltenteilung als hohes Gut besonders zu schützen. Die (NS-)Vorgeschichte legt uns heute also auch die Verpflichtung auf, über das Verhältnis von Verwaltung und scheinbar Schutzbefohlenen zu reden. Zu hinterfragen ist Behördenhandeln mit hochprofessionalisierten, technisierten und verrechtlichten Verfahren, die für alle Unkundigen ausgrenzend wirken können. Verwaltung ist im demokratischen Rechtsstaat den Betroffenen ebenso verpflichtet wie den parlamentarischen Gremien. Das bedeutet zuallererst sich so auszudrücken, dass das Kommunizierte auf der Basis von Allgemeinwissen zu verstehen ist. Verwaltung hat eine Entscheidungsvorlage so verständlich zu formulieren, dass Laien und Betroffene sie ohne Fachkenntnisse verstehen und aus einer Perspektive des „gesunden Menschenverstandes“ heraus beurteilen können. Der Staat ist an transparente Verfahren ebenso gebunden wie an die skizzierten Übersetzungsleistungen für diejenigen, für die er und seine Auftragnehmer handeln.

In der Behindertenhilfe bedeutet das für Träger und Sozialarbeit, mit Betroffenen auf Augenhöhe zu agieren. Ist es nicht Ausdruck von Fachlichkeit, genau diese Augenhöhe herzustellen? Damit geht es letztlich um Demokratisierung von Betreuungs- und Assistenzhilfe, in Pflege und im Gesundheitssystem. Erfolgskriterium ist das Erlernen der Kompetenz zu Empowerment als BETROFFENE, also , sich zu artikulieren, ähnlich Betroffene einzubeziehen, sich zu organisieren, die Stimme zu erheben – und das im demokratischen Diskurs und trotz der o.g. Verfahren.

 

 

 

 

 

 

2021, 13. Februar

 

Am Erinnerungstag 2021 kann pandemiebedingt weder das „Grunaer FriedensCafé“ im Gemeindehaus Bodenbacher Straße stattfinden noch ist es möglich mit Zeitzeugen des Krieges und der nationalsozialistischen Diktatur im öffentlichen Raum ins Gespräch zu kommen.

 

Dennoch ist ein öffentlicher Dialog möglich. So hat der Sigus e.V. die Plakataktion „Gruna mahnt zum Frieden!“ initiiert und 7 verschiedene Plakate im A3-Format entworfen. Unter dem Schriftzug

 

"Heute erinnern die Partnerstädte Coventry und Dresden an ihre Zerstörung bei den Bombardierungen 1940 und 1945.

Gruna mahnt zum Frieden!"

befinden sich drei Bilder: ein Foto der zerstörten Kathedrale von Coventry, der Abbildung vom Nagelkreuz als Versöhnungssymbol und je ein Foto aus dem zerstörten Gruna 1945 aus privaten Fotos aufgerufener Nachbarn. Die Plakate konnten selbst ausdruckt oder fertig abholt werden und wurden heute von Anwohnern und Institutionen in Schaufenstern, Fenstern und im Stadtraum angebracht.

 

Über den Aufruf und dem Bezug zum eigenen Stadtteil kam es auch in diesem Jahr wieder zu anregenden Diskussionen und Gesprächen zur Erinnerung an das Geschehene und den Umgang mit der historischen Verantwortung in unserer Zeit.

 

 

2020

 

Vom 12. August bis 6. September 2020 war die Ausstellung in der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein zu besichtigen.

Bei der Eröffnungsveranstaltung kamen über 40 Besucher mit den Ausstellungsmachern und Zeitzeugen ins Gespräch.

 

Zur Veranstaltungsseite.

 

Weitere Ausstellungsorte fand die Ausstellung in der Dresdner Altstadt. Sie wurde nach einem neuen Konzept gezeigt, an den Standorten waren jeweils 1-2 regelmäßig  wechselnde Ausstellungsdisplays zu sehen:

Die Standorte der Ausstellung:

  • Ev.-luth. Annenkirche, Nische Südseite, Annenstraße

  • Ev.-ref. „Kanonenhofkirche“, „Tonne“, Brühlscher Garten

  • Verbrauchergemeinschaft, Backwarenraum, Jahnstraße

Im Gedenkbus „Requiem für die Zukunft“, einem mobilen Projekt des offenen Zusammenschlusses Dresdner Kultureinrichtungen #WOD – Weltoffenes Dresden anlässlich des 75. Jahrestages der Kriegszerstörung Dresdens im Februar 1945, fand vor dem Kulturzentrum „Scheune“ ein Zeitzeugengespräch statt.

 

Der Zeitzeuge war in der Bombennacht vom 13. Februar 1945 zehn Monate alt und erlebte selbige als Kleinkind. Er erlebte die Nachkriegsjahre als Trümmerkind und erzählte vom Umgang seiner Großeltern mit der Ausbombung ihrer Wohnung auf der Kurfürstenstraße (jetzt Hoyerswerdaer Str.), von Versöhnungsarbeit und seinen Erinnerungen an Lothar Kreyssig (Richter und gleichzeitig Oppositioneller und Widerstandskämpfer im Dritten Reich, Gründer Aktion Sühnezeichen) sowie der Enttrümmerung des Diakonissenkrankenhauses durch die Junge Gemeinde mit einer Gruppe junger Engländer.

 

 

2019

 

Das „Grunaer Friedens-Cafè“ am 11. Februar 2019 im Kirchgemeindehaus in der Bodenbacher Straße unter dem Thema „Vom Großen Frieden und Friede im Kleinen“ erinnerte an den 13. Februar 1945 und beleuchtete zugleich Nachbarschaftsverhältnisse in unterschiedlichen Gesellschaftszusammenhängen.

 

In den nachfolgenden Dialogen gingen wir über die (historische) NS-Diktatur hinaus, indem etwa das Handeln im Rahmen der Wehrdienstverweigerung zu DDR-Zeiten oder bei Konflikten in der heutigen Altenpflege Thema wurde. Zugespitzt formuliert: 1939 riskierte man sein Leben, 1989 die Freiheit und 2019 Aufrichtigkeit und den Verstand - angesichts einer Überfülle an Informationen und scheinbarer Verhaltensoptionen?Im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus lud die MehrGenerationen-Gruppe SONNENSUCHER zu einem Zeitzeugengespräch im Bürgertreff „Grunaer Aue“ ein, wo zugleich die beiden neuen Ausstellungsdisplays präsentiert und diskutiert wurden.Im Gemeindesaal der Nazarethkirche in Dresden-Seidnitz konnte die Ausstellung besucht werden, in deren Rahmenprogramm Diskussionen mit den Ausstellungsmachern und ein Dokumentarfilm über Dietrich Bonhoeffer zu erleben waren.

 

Des Weiteren wurde in der selben Gemeinde eine Einheit im Konfirmandenunterrichtgestaltet, die den Widerstand von Jugendlichen im Nationalsozialismus zum Thema hatte.

 

Auch die Filmgalerie Dresden e.V. zeigte die Ausstellung und einen Dokumentarfilm zu bürgerlichem Widerstand in der NS-Zeit – am Beispiel der „Roten Kapelle“. Das anschließende Gesprächsangebot nutzten die meisten Gäste.

 

 

2019

 

erprobten wir neue Gesprächsformate im Rahmen des Jahresthemas „1939 – 1989 – 2019. Schweigen oder Handeln an gesellschaftlichen Bruchstellen moderner Demokratien“ mit einer Veranstaltungsreihe unter der Überschrift „Die Enkel fechten‘s besser aus?“. Damit wurde die Perspektive auf die Wendeereignisse 1989 und die „Richtungswahlen“ 2019 erweitert.

 

Auf der Ich-, Du- und Wir-Ebene wurden Haltungen und Handlungen in diktatorischen Gesellschaftssystemen und die Verteidigung von Menschenrechten und demokratischen Freiheiten thematisiert. Neben Zeitzeugen des NS-Regimes in den Veranstaltungen in der Kanonenhofkirche und der Synagoge (Kooperation mit der Theatergruppe Seniora, dem Hatikva und der Jüdischen Gemeinde im Rahmen der Interkulturellen Tage) luden wir auch Zeitzeugen der Wendeereignisse der 1980er Jahre in den Dresdner Osten und die Äußere Neustadt ein. Der (historisch-gegenwärtige) Stadtteilrundgang lockte trotz Regens insgesamt ca. 20 Interessierte an, die sich auf lebendige Gespräche an einem heutigen Ort bürgerschaftlichen Engagements im Kulturzentrum „Scheune“ einließen.

 

 

2018

 

Das Friedenscafé fokussierte 2018 das Thema: „Wohnt jedem Friedensschluss der nächste Krieg inne? Oder: Wie können wir Frieden machen, ohne neue Gewalt zu provozieren? Ein ErzählCafé zum menschlichen Vermögen, Frieden zu schließen“

 

Die Ausstellung wurde um zwei Displays, zum kollektiven und individuellen Widerstand gegen das NS-Regime, erweitert.Im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus zeigten wir in der Thomaskirche Dresden Gruna eine gemeinsame Ausstellung mit dem Jüdischen Frauenverein Dresden e.V..Vor diesem Hintergrund war am gleichen Ort mit Jugendlichen der Jungen Gemeinden Gruna-Seidnitz und Blasewitz ein mehrstündiger Workshop zu Widerstand und Verweigerung gegen das NS-Regime zu erleben. In der Waldorfschule Dresden wurde im Rahmen des Geschichtsunterrichts ein Workshop mit Zeitzeugen durchgeführt. Hier standen die Abschaffung von Bürgerrechten und Widerstand von Schülern und Jugendlichen im Mittelpunkt. In den Wochen vor dem Workshop war die Ausstellung im Schulhaus zu sehen. Mit dem Eigenbetrieb Heinrich-

Schütz-Konservatorium der LH Dresden wurde unter Mitwirkung des Dresdner Jugendsinfonieorchesters und seines Leiters Prof. Milko Kersten eine gemeinsame Veranstaltung konzipiert und durchgeführt: Beim Gesprächskonzert am 80. Jahrestag der Novemberpogrome von 1938 kam Musik als Kommunikationsmittel zum Tragen, neben Schülerkompositionen stand das Schaffen von Paul Aron im Mittelpunkt - ein bedeutender Dresdner Komponist neuer Musik, der auch aufgrund seiner jüdischen Abstammung bereits in der Weimarer Republik Angriffen der Nationalsozialisten ausgesetzt war. Nach seiner Flucht 1933 wäre es ihnen fast gelungen, Aron aus dem kollektiven Gedächtnis der Stadt zu tilgen. Schüler und Zeitzeugen lasen aus Erinnerungen an die Zeit des Holocaust. Auch zu dieser Veranstaltung gab es offene Gesprächstische mit Zeitzeugen, die Ausstellung stand mehrere Wochen in der Aula des Konservatoriums.Schülerkompositionen, aufgeführte Werke von Paul Aron sowie gelesene Passagen aus Büchern und Erinnerungen wurden auf einer Audio-CD veröffentlicht.

 

 

2017

 

.... war das Friedenscafé übertitelt „Ich mache meinen Frieden – oder: Frieden ist nicht das Gegenteil von Krieg. ErzählCafé zum Verständnis von Frieden in unserem Alltag heute“Zum Internationalen Tag der Toleranz 2017 beteiligten wir uns mit dem Workshop „Von Leipziger Meuten, Jazz und anderen Formen des Widerstands gegen das NS-Regime“ im Hans-Erlwein-Gymnasium. Dieser thematisierte insbesondere Verweigerung und Widerstand unangepasster Jugendlicher.Die konzipierte Ausstellung wurde verwirklicht und bestand zunächst aus 9 mobilen Roll-Ups, die einzelne Themenstränge beleuchten und variabel aufgebaut werden können. Zusätzlich bauten wir im Gehäuse eines Volksempfängers eine Audiostation, welche mit Audiomaterial bespielbar ist und so thematisch variabel die Ausstellung ergänzt.Gleichzeitig wurden Flyer und die Website zur Ausstellung entwickelt und veröffentlicht.

 

Die Ausstellung war bereits 2017 an mehreren Gesprächsorten zu sehen, so z.B. im Programmkino Ost, bei der Seniorenkonferenz der Landeshauptstadt Dresden, im Hans-Erlwein-Gymnasium und bei den Grunaer Nachbarschaftstagen. Im gleichen Jahr erschien auch eine Audio-CD mit Ausschnitten aus Audioprotokollen des „GenerationenTisch“ 2015 und eingelesenen thematisch passenden Passagen aus Lebensbüchern, die in gemeinsamer Biografiearbeit entstanden.

 

 

2016

 

.... erschien die 100-seitige Broschüre „Wie konnte es so weit kommen? - Versuch eine Anklage in eine Frage zu wandeln“, in welcher neben Zeitzeugen-Erinnerungen auch Ergebnisse des „GenerationenTisch“ dokumentiert wurden.

 

Das Grunaer Friedenscafé widmete sich 2016 dem Thema: „Flucht aus der brennenden Stadt. - Vom Versuch, nach dem Feuersturm 1945 zu überleben.“Zum Internationalen Tag der Toleranz 2016 am Hans-Erlwein-Gymnasium (Thema „Grenzen erfahren“) führten wir 2 Workshops mit Zeitzeugen und Schülern durch:- „Grenzen erfahren in der „Stunde null“ gesellschaftlicher Umbrüche“. - „Geschichte im Dialog der Generationen: Wie konnte es soweit kommen? – Wie Grenzüberschreitungen in die Katastrophe führen“- SchülerInnen im Dialog mit Zeitzeugen aus Dresden-Gruna. Ebenfalls begannen 2016 - unter Berücksichtigung der beim „GenerationenTisch“ entwickelten neuen Fragestellungen - die Konzeption und Recherchen für eine begleitende Ausstellung zur Erweiterung der Gesprächsangebote

 

 

2015

 

Ausgehend von der Überzeugung, Jüngere können Älteren helfen, einen schwierigen Teil ihrer Lebensgeschichte zu bearbeiten und dadurch selbst sensibler für aktuelle Gefährdungen unserer demokratischen Kultur werden, entwickelten wir die Methodik „Dresdner GenerationenTisch“, die Angehörigen verschiedener Generationen einen gleichrangigen und wertschätzenden Austausch ermöglicht.2015 wurde in der Dresdner Synagoge beim „Dresdner GenerationenTisch“ ein mehrstufiger 4-Generationen-Dialog verwirklicht, an dem über 20 Interessierte, geboren zwischen 1922 und 2000, teilnahmen.Im gleichen Jahr startete das Friedenscafé, ein thematisches ErzählCafé

in Kooperation mit der Ev.-Luth. Kirchgemeinde Dresden Gruna-Seidnitz, Zum Thema: Die Wunden sind heute noch sichtbar – und spürbar. ErzählCafé zu unserem Umgang mit der Zerstörung Grunas vor 70 Jahren und zu den Möglichkeiten einer demokratischen Versöhnungsarbeit. Seitdem wird es einmal jährlich durchgeführt.

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